Seit 2011 wird an der Landesgrenze zwischen Bayern und Baden-Württemberg an der Staatsstraße 578 im Bereich des Forsthauses Irtenberg ein Amphibienschutzzaun aufgebaut. Bei einem Infoabend rund um den „Amphibienschutz Irtenberger Wald“ in der Turnhalle Gerchsheim gab es damals Infos zu den (vermutlich) vorkommenden Froscharten und die geplanten Schutzmöglichkeiten. Die Mitarbeiter der Landratsämter Würzburg und Tauberbischofsheim hatten für die Schutzmaßnahme mit dem Fachbüro Geise einen mobilen Amphibienzaun von ca. 600 Meter Länge geplant. Der Aufbau lag in den Händen der Straßenmeisterei Würzburg, ebenso der Einbau der „Fangeimer“. Diese Eimer wurden so eingegraben, dass die Amphibien beim Entlanglaufen am Zaun "automatisch" hineinfallen.
Verschiedene Vereine hatten sich bereit erklärt die Betreuung des Schutzzaunes zu übernehmen - der Obst- und Gartenbauverein Altertheim, der Obst- und Gartenbauverein Gerchsheim, die Ortsgruppe Kist im Bund Naturschutz (Koordination/Organisation) und die NABU Ortsgruppe Großrinderfeld. Dabei geht es vor allem darum, im etwa 6 Wochen dauernden Wanderzeitraum die Eimer am Zaun zu kontrollieren und die Tiere auf die andere Straßenseite zu bringen. Um die Gefährdung durch den Straßenverkehr für die ehrenamtlichen Helfer zu reduzieren gilt im Kontrollzeitraum eine zeitweilige Geschwindigkeitsbegrenzung.
Um zu ermitteln in welchem Bereich die größte Wanderbewegung stattfindet wurden 2011 die Eimer nummeriert und die gefundenen Amphibien in entsprechenden Listen erfasst. Deutlich ließ sich dabei erkennen dass die meisten Individuen im Bereich der Abzweigung nach Altertheim unterwegs waren (siehe Grafik oben).
Bei den Kontrollen wurden auch Kröten auf dem Baden-Württembergischen Landesteil festgestellt. Deshalb wurde unter Mitwirkung des Umweltschutzamtes des Main-Tauber-Kreises und der Straßenmeisterei Tauberbischofsheim in den darauffolgenden Jahren auch dort ein Amphibienzaun von etwa 200 Metern Länge errichtet und von den Helfern betreut.
Im Jahr 2019 gab es bei dieser Länderübergreifenden Artenschutzaktion gleich zwei Rekorde zu vermelden. Mit 624 erfassten Amphibien wurde die bisherige Höchstmarke von 408 Tieren aus dem Jahr 2011 deutlich übertroffen. Auch das höchste Tagesergebnis mit 241 Erdkröten und fünf Bergmolchen wurde am 6. März 2019 registriert.